Orchideenwanderung 6. Mai 2021

Die Freude war gross auf dem Orchideenweg

Am Sonntag, 6. Mai versammelten sich um 9 und 14 Uhr je 14 Personen bei der Weihermatte, um gemeinsam auf den Orchideenweg zu gehen. Das Wetter spielte mit und es blieb den ganzen Tag trocken. Unter kundiger Führung von Peter Blattner und Robert Feller, Experten des Vereins Arbeitsgemeinschaft einheimischer Orchideen (AGEO) erlebten die Naturfreunde eine äusserst interessante und lehrreiche Wanderung bis zur Pfadihütte hinauf. Es ist dem Initiator Beat Schwegler zu verdanken, dass sich dieser Orchideenweg zu einem festen Bestandteil im Jahresprogramm des neuen Vereins NaturReiden entwickelt hat.


An den verschiedenen Standorten, die mit den neuen Bildertafeln versehen sind, wurde immer wieder eine Pause eingelegt, die Orchideen bestaunt und Wissenswertes dazu erzählt. So erfuhr man zum Beispiel, dass die Fuchs‘ Fingerwurz wegen ihrer fingerförmigen Wurzeln und dem Entdecker mit Namen Fuchs so heisst, oder dass es Orchideen gibt, die ihren betörenden Duft nur in der Nacht verströmen, da ihre Bestäuber Nachtfalter sind.

Die Teilnehmenden erfreuten sich während der fast 3 Stunden dauernden Exkursion am weissen Breitkölbchen und dem Waldvögelein, die sich jetzt in schönster Blüte zeigen. Auch das lilafarbene Fuchs‘ Fingerkraut blüht schon und die vielen noch geschlossenen Blüten an diesem Plätzchen garantieren, dass diese Pracht wohl noch einige Zeit zu bestaunen sein wird. Manch eine Naturfreundin oder Naturfreund wird den Weg deshalb wohl nicht zum letzten Mal gegangen sein.
Die Tafeln bleiben noch einige Zeit stehen, sodass viele Interessierte, die an diesem Sonntag nicht dabei sein konnten, die Gelegenheit haben den Orchideenweg zu begehen.


Saldo 210526

Saldo vom 26. Mai 2021

Pestizide verteilen sich über die Luft. Sie finden sich nicht nur auf den Äckern, sondern überall. Das zeigt eine saldo-Stichprobe in Naturwaldreservaten, Wild- und Stadtparks und Naturschutzgebieten wie der Weihermatte in…

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Vögel beobachten, Vögel bestimmen – ornith. GK

Vögel beobachten, Vögel bestimmen – Frühjahr 2021

In Zusammenarbeit mit BirdLife Luzern führte NaturReiden einen Ornithologischen Grundkurs durch. Geplant war dieser von Januar bis Mai 2020. Wegen der Coronapandemie musste der Kurs unterbrochen und im Winter/Frühling dieses Jahres nachgeholt werden. Zwanzig Teilnehmer aus Reiden und der näheren Umgebung liessen sich von Kursleiter Dani Jutz aus Oberkirch über die Vogelwelt informieren.  Einige kannten zu Beginn des Kurses kaum mehr als Spatz und Buchfink, andere hatten mehr Kenntnisse. Sie wussten, wie eine Kolbenente ausschaut oder was typische Langstreckenzieher sind. Egal, wie unterschiedlich der Wissensstand der Teilnehmer war. Was sie einte, war die gemeinsame Faszination für die Vogelwelt und ein grosser Wissensdurst. Der ornithologische Grundkurs beinhaltete fünf Theorieteile und fünf Exkursionen. Bei Ausflügen an die Richenthaler Wälder, ins Buchser Moos oder an den Mauensee wurde das Gelernte in die Praxis angewendet.

Ausgerüstet mit Block und Feldstecher wurden die Vögel bestimmt und gleichzeitig erfuhr man vieles über deren Lebensräume, Nahrung oder Fortpflanzung. Warum der Kuckuck behaarte Raupen frisst, die Rabenkrähen überaus intelligent sind und der Mauersegler sogar in der Luft schläft:  All das und noch viel mehr erfuhren die Vögelfans in diesem Kurs. Der Kursleiter verstand es ausgezeichnet, seine Leidenschaft den Teilnehmenden weiter zu vermitteln. Interessant waren die Ausführungen, gewürzt mit persönlichen Erlebnissen. Am Ende des Kurses, wo ein jeder eine Kursbestätigung erhielt, herrschten gemischte Gefühle. Einerseits war es schade, dass der Kurs schon vorbei war. Andererseits gibt es Teilnehmer, die ihr Wissen erweitern wollen und sich für den Kurs als Feldornithologin oder Feldornithologe anmelden werden. Nicht überraschend, wenn man weiss, was deutsche Forscher jüngst wissenschaftlich belegten: Vögel machen glücklich. Je vielfältiger die Vogelwelt in einer Region, desto höher ist dort die Lebenszufriedenheit der Menschen. Ihnen ist sprichwörtlich vögeliwohl. (swe)


Orchideenweg

Orchideenweg

Die Orchideen sind die Königskinder der Pflanzenwelt!

In der Schweiz findet man ca. 70 verschiedene Orchideenarten, die in den verschiedensten Lebensräumen vorkommen. Leider sind in den letzten Jahrzenten die Lebensgrundlagen unserer heimischen Orchideen durch Melioration und intensive Landwirtschaft (Überdüngung) sehr stark zurückgegangen.

Im Gebiet Sertel im Ortsteil Reiden gibt es noch Vorkommen von neun (!) einheimischen Orchideenarten.

Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht einige Vorkommen dieser wunderschönen Pflanzen den Interessierten zugänglich zu machen.

Mit diesen artspezifischen Tafeln werden die Pflanzen jeweils ca. Mitte Mai von Vereinsmitgliedern fachgerecht markiert. Schon vor der Blütezeit der Orchideen zeigen die Tafeln die Blattrosetten an den verschiedenen Standorten an.

Die gelungene Zusammenarbeit zwischen NaturReiden und der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft einheimischer Orchideen (AGEO) führte ab 2021 zu dieser Aktion, welche eine Bereicherung des beliebten Wanderwegabschnittes von der Pfadihütte zum Waldausgang im Sertel darstellt.

Beat Schwegler war Initiator für diese Zusammenarbeit. Er zeigte jahrelang ein grosses Interesse für Orchideen. Ihm ist es zu verdanken, dass in Reiden ein Weg mit seinen geliebten Orchideen entstehen konnte!

Im vergangenen Jahr wurde der Orchideenweg erfreulicherweise von vielen Interessierten aus Nah und Fern begangen und es gab viele positive Rückmeldungen.

Eine erste Vorarbeit für das neue Aufblühen ist jeweils schon im vorangehenden Herbst zu leisten. Alle Orchideenstandorte müssen gemäht und das Mähgut abgeführt werden. So wird sichergestellt, dass neue Pflanzen spriessen werden. Denn wildwachsende Orchideen sind standorttreu, verlangen aber eine ganz besondere Pflege. Was sie absolut nicht ertragen sind zu viel Nährstoffe, Düngemittel (Gülle, usw.) und Herbizide oder eine intensive Bewirtschaftung. Deshalb sucht man auf einer herkömmlich genutzten Wiese Orchideen vergeblich.

NaturReiden bietet am Sonntag 12. Juni 2022 eine geführte Exkursion an zu den Orchideen.

Der Weg kann auf eigene Faust begangen werden bei unterschiedlichen Entwicklungsstadien der Königskinder. Beim Erscheinen der Blätter oder später mit  verzaubernder Blüte, wie hier beim Fuchs‘ Fingerwurz.

Hier entlang führt der Orchideenweg von NaturReiden:

Quelle: Bundesamt für Landestopografie swisstopo

Die Standorte der Orchideen werden jeweils ab Mai ausgeschildert. Einige Arten sind erst im Juni sichtbar. Sobald sie sich zeigen, werden auch diese Standorte markiert.

Lassen Sie sich verzaubern!

Diese Orchideenarten gedeihen im Sertel:

  • Grünliches Breitkölbchen
  • Weisses Breitkölbchen
  • Grosses Zweiblatt
  • Breitblättrige Stendelwurz
  • Rotbraune Stendelwurz (2021 neu entdeckt)
  • Fuchs‘ Fingerwurz
  • Langblättriges Waldvögelein
  • Weisses Waldvögelein
  • Vogel-Nestwurz (2021 neu entdeckt)

Jugendgruppe legt los

Jugendgruppe legt los – 8. Mai 2021

Der erste Anlass im Januar musste aus dem Jahresprogramm gestrichen werden wegen Corona. Die zweite geplante Veranstaltung wurde in den Oktober verschoben aus selbigem Grund. Aber aller guten Dinge sind drei und diesmal ermöglichten die gelockerten Massnahmen einen gelungenen Start bei Prachtswetter.

Früh am Morgen des 8. Mai empfing das Leiterteam die Teilnehmer in Uffikon zur „Stunde der Gartenvögel“. Insgesamt 13 Vogelbeobachter*innen folgten dem Ruf der Vögel und dem Dachverband BirdLife Schweiz, der die Bevölkerung animierte ein Stunde lang alle Vögel zu bestimmen und zu zählen. Mit viel Eifer und Entdeckergeist ging die Jugendgruppe auf die Pirsch. Die ersten Arten wie Ringeltaube, Turmfalke und Haussperlinge konnten schon vor dem Start ausgemacht werden. Die Allerweltsarten Amsel, Buchfink, Kohlmeise und Star liessen auch nicht lange auf sich warten.

Im Unterholz pickte ein Rotkehlchen, am Siedlungsrand zwitscherte es laut aus dem Gebüsch – ein Zaunkönig. Zwischendurch erfreuten sich die Kinder, wie auch die Erwachsenen, ein Eichhörnchen beobachten zu können. Über den Köpfen segelten Mäusebussarde und Rotmilane. Auf den Giebeln ertönte der Hausrotschwanz. Blau- und Sumpfmeise flogen hektisch von Ast zu Ast auf der Futtersuche und auf dem Schulhausareal wippte seelenruhig eine Bachstelze mit ihrem langen Schwanz. Auch die räuberischen Elstern waren früh unterwegs. Von weitem unschwer zu erkennen waren die Rabenkrähen.

Nicht entdeckt, aber gehört hat die Gruppe den Grünspecht vom weiter her und ganz nach die Mönchsgrasmücke. Rauchschwalbe, Feldsperling und der farbenprächtige Stieglitz komplettierten die Vogelschar. Insgesamt konnten 22 Vogelarten bei BirdLife Schweiz gemeldet werden.

Die Auswertung aller gezählten Vögel kann hier nachgeschlagen werden.

Dann war Pause angesagt. Alle kramten ihr Znüni aus dem Rucksack und wir konnten noch drei weitere Arten entdecken. Ein Zilzalp sang aus dem Wald, ein Buntspecht hackte auf einem Fichtenzweig herum und ein unscheinbarer und eher selten gesehener Baumpieper machte die Mini-Vogelsafari perfekt.

Nach dem Pausenbrot fassten die Kinder von der Jugendgruppenleiterin noch eine Aufgabe. Die lautet ganz einfach: Wie wollt ihr die Jugendgruppe taufen?

Da die Antwort darauf nicht ganz so einfach ist, können die Kids sich bis zum nächsten Anlass Gedanken machen und ihre Ideen auf einer mitgegebenen Postkarte an die Leitung einsenden.

Beim nächsten Anlass in Richenthal werden die Kinder – auch die, die dann das erste Mal dabei sein werden, aus den nominierten Vorschlägen den Namen erküren. Der/die Namensgeber*in erhält ein Geschenk!

Nach knapp drei Stunden war der erste Anlass der Jugendgruppe von NaturReiden und dem NAVO Dagmersellen ausgeklungen.

Am 12. Juni erforscht die Jugendgruppe die Wasserlebewesen im Bach. Das wird eine sehr spannende Exkursion zum Tier des Jahres!

Hier kannst du dich anmelden!


Zauneidechsen-Projekt Frühling 2021

Zauneidechsen-Projekt Frühling 2021

Im Rahmen des Zauneidechsen-Projekts wurde am Huebbach in Langnau auf gut 180 m Länge die Uferbestockung auf der rechten Bachseite aufgewertet. Dabei wurden vom Landwirt mehrere Ast- und Schnitzelhaufen erstellt aus dem angefallenen Geäst vom Ausholzen der Böschung.

Vorwiegend Weiden besiedelten das Bachufer. Diese hingen zum Teil so im Bachbett drin, das der Abfluss nicht optimal war und sich Schwemmgut hätte verfangen und stauen können.In der Osterwoche konnte NaturReiden in den entstandenen Lücken nach dem Holzen an acht Stellen einheimische Sträucher pflanzen und die Asthaufen noch weiter ergänzen.

Der angrenzende Waldrand konnte ebenfalls mit einheimischen Sträuchern aufgewertet werden. An fünf Stellen entstanden Buschgruppen mit bis 10 – 30 jungen Sträuchern.Insgesamt konnte NaturReiden 230 Sträucher, zusammengesetzt aus 20 Arten, pflanzen am Waldrand und Uferböschung. Knapp die Hälfte der Sträucher sind dornen- oder stacheltragend.

Am linken Huebbachufer wachsen Robinien, im Volksmund auch falsche oder Schein-Akazie genannt. Dieser invasive Neophyt – eine Leguminose, also ein Hülsenfrüchtler – breitet sich vorallem über Samen aus oder macht Wurzelausläufer. Ein Bachlauf begünstigt die Ausbreitung der Samen. Einfach nur die Bäume fällen, führt in diesem Fall nicht zum Ziel. Der mit den Erbsen verwandte Baum reagiert mit Stockausschlag. Robinien werden mit „Ringeln“ zum Absterben gebracht. Am Stammfuss werden, je nach Stammdurchmesser einer oder drei Ringe rausgeschnitten. Dabei wird die Borke mit Bast und Kambium entfernt. Das Splintholz, welches den Baum von unten nach oben mit Wasser versorgt, wird möglichst nicht verletzt. Der Nährstofftransport mit Stärke und Zucker von der Krone zu den Wurzeln wird durch die entnommenen Ringe unterbunden. Somit stirbt eine Robinie in ein bis vier Jahren ab. Natürlich kann diese Praxis aus Sicherheitsgründen nur an Stellen angewendet werden, die nicht direkt von Fussgängern oder Verkehr frequentiert werden.


Amphibienwanderung Frühjahr 2021

Amphibienwanderung Frühjahr 2021

Sobald die Tage wieder konstant wärmer werden, kraxeln die Amphibien aus ihren Winterverstecken. Sie haben nun nur ein Ziel – sich vermehren!
Dazu suchen sie ihr Geburtsgewässer auf. Dieser Vorgang beginnt jeweils ca. Ende Februar / Anfang März. Bis in anfangs April wandern die Frühjahrslaicher im Altental in grosser Anzahl in Richtung Weiher.

Damit die Erdkröten, Grasfrösche, Berg- und Fadenmolche mehrheitlich das angepeilte Ziel unbeschadet erreichen, werden jeweils im Februar von Werkdienst-Mitarbeitern und Vereinsmitgliedern Amphibienzäune aufgestellt. Die am Zaun gestoppten Tieren werden eingesammelt und über die Strasse getragen. An Werktagen sammelt der Werkdienst morgens die Lurche ein. Abends und an den Wochenenden stehen sowohl Mitglieder von NaturReiden, also auch externe freiwillige Helfer im Einsatz.

Mit Stirnlampe, Kessel, Handschuhe und Bestimmungsblatt ausgerüstet spazierten die Helfer bei amphibisch günstigen Bedingungen die Strasse Richtung ins Altental hinauf und sammelten die Tiere am Waldrand, an den Zäunen und in den vergrabenen Kesseln ein. Die Amphibien wurden nach Art bestimmt und jedes Individuum gezählt.
Die Zahlen wurden ans lawa (Abteilung Arten und Lebensräume) eingereicht. Die Koordinationsstelle für Amphibien- & Reptilienschutz in der Schweiz (karch) wertet die Daten aller Zugstellen für die nationale Statistik aus.
Das lawa unterstützt die Gemeinde und NaturReiden bei der Amphibienwanderung.

Im letzten Jahr kraxelten die ersten Amphibien schon anfangs Februar (extrem früh!) aus den Verstecken und hatten Ende Februar die grösste Wanderaktivität aufgewiesen.
Mitte März war die Wanderung zu 90% abgeschlossen.
Dieses Frühjahr erschien die erste grosse Welle erst gegen Mitte März und der Hauptzug fand gar erst Ende März bis in den April statt.
Es war heuer vielfach kälter und auch trockener. Die Amphibien wandern erst ab 5°C und dann am liebsten bei feuchten oder nassen Bedingungen.

An über 30 Zugstellen im Kanton Luzern wird die Amphibienwanderung durch lokale Helfer betreut – koordiniert vom lawa. An den meisten Orten fiel auf, dass dieses Jahr deutlich weniger Amphibien zu den Laichgründen wanderten. Zum Teil war nur ein Drittel der Tiere unterwegs gegenüber 2020. Auch im Altental Langnau wurden fast 40% weniger Amphibien gezählt. Konnten im letzten Jahr noch 2379 (vierthöchster Wert aller Zugstellen im Kanton) gezählt werden, waren es diesen Jahr noch 1464. Es waren viel weniger Erdkröten unterwegs, die jeweils 2/3 bis 80% aller Amphibien ausmachen. Es konnten aber knapp 30% mehr Molche gezählt werden. Die Zahl der Grasfrösche blieb stabil. Zu Letzteren ist zu sagen, dass sie grossmehrheitlich von einer anderen Seite zum Weiher einwandern und diese Zahlen nicht vorliegen.

NaturReiden dankt dem lawa, den Werkdienst-Mitarbeitern und den 30 freiwilligen Helfer*innen für die sehr gute Zusammenarbeit und den tollen Einsatz!